Der Christopher Street Day (CSD) ist ein jährliches Ereignis, das weltweit in vielen Städten als Demonstration, Parade und Festival gefeiert wird. Die Veranstaltungen sollen die Rechte und Sichtbarkeit der LGBTQ+-Gemeinschaft fördern. Der CSD geht auf den Stonewall-Aufstand zurück, der am 28. Juni 1969 in der Christopher Street in New York City stattfand.
Die Geschichte der CSDs
In den 1960er Jahren waren Diskriminierung und Polizeigewalt gegenüber LGBTQ+-Menschen in den USA weit verbreitet. Am Abend des 28. Juni 1969 führte eine Razzia der Polizei im Stonewall Inn, einer beliebten Schwulen- und Transgender-Bar in der Christopher Street, zu gewaltsamen Zusammenstößen und Aufständen seitens der Barbesucher. Dieser Vorfall ist ein Wendepunkt in der LGBTQ+-Geschichte. Er löste eine Welle von Aktivismus und Organisierung für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft aus.
Ein Jahr später, im Juni 1970, fand in New York City die erste Christopher Street Liberation Day March statt. Dieser sollte an den Stonewall-Aufstand erinnern und die Rechte von LGBTQ+-Menschen fördern. Diese Parade kann als Vorläufer des heutigen CSD angesehen werden. Seitdem hat sich der CSD zu einem internationalen Ereignis entwickelt. Viele Städte auf der ganzen Welt feiern CSDs, um LGBTQ+-Rechte zu unterstützen, Sichtbarkeit zu schaffen und die Vielfalt zu feiern. Die CSDs finden nicht weltweit am selben Tag statt, sondern jede größere Stadt veranstaltet einen eigenen CSD für die lokale Community. Oft im Rahmen eines Pride Months, in dessen Rahmen verschiedene Kulturveranstaltungen mit LGBT-Bezug stattfinden.
CSDs in Deutschland
In Deutschland gibt es mittlerweile über 100 CSDs. Nicht nur in den Großstädten, sondern auch in der Peripherie gibt es immer mehr CSDs, um lokale queere Communitys zu unterstützen. Hier findest du eine Übersicht der Termine.
Euro Pride
Der EuroPride ist ein Event, um die europäische queere Community zu untersützen. Er findet einmal jährlich in einer europäischen Stadt statt. Es handelt sich um einen Pride, der für dieses Jahr zum Europride „upgegradet“ wird. Die Lage für queere Menschen ist innerhalb Euorpas noch unterschiedlich. Vereinfacht gesagt lässt sich eine Kluft zwischen dem eher säkularen Westeuropa und dem traditionelleren Osteuropa feststellen. Daher sind Europrides in Osteuropa besonders wichtig.
Der letzte Europride in Deutschland war 2004 in Hamburg. 2024 ist der nächste Europride im griechischen Thessaloniki und 2025 in Lissabon.
World Pride
Weltweit soll mit dem World Pride Aufmerksamkeit für die Anliegen der queeren Community erzeugt werden. Dieser ist meist der Pride mit dem größten Medienecho. Den World Pride gibt es in unregelmäßigen Abständen in den größten Städten der Welt. Europa war zuletzt 2021 mit Malmö und Kopenhagen dran, 2023 fand der Pride in Sydney statt, 2025 in Washington und 2026 in Amsterdam. Die Worldprides beschränken sich bisher auf Europa, Nordamerika, Israel und Australien. Leider kann an vielen Orten der Welt noch nicht frei für die Rechte der queeren Community demonstriert werden.
Der CSD als Ort zum Feiern
Außerdem kannst du als schwuler Mann auf einer der CSD-Veranstaltungen jemanden für einen Flirt und eine Beziehung kennenlernen. Nach den CSD-Demonstrationen gibt es in der Regel Straßenfeste, auf denen zu Musik das Tanzbein geschwungen wird. Nach der Demonstration ist man durstig und hungrig. Bevor es abends auf eine der CSD Afterpartys geht, genießen viele das gute Wetter und freuen sich, wenn sich Flirts ergeben.