Transmann, Transfrau, transident, transgeschlechtlich. Der Stern hinter dem Wort trans* steht für die verschiedenen geschlechtlichen Identitäten, die unter dem Begriff trans* subsummiert werden. Das Sternchen lässt Raum für weitere Gruppen.

Trans* Menschen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trans als Oberbegriff umfasst auch nicht-binäre Menschen, also Menschen, die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren. Manche Trans* Menschen nehmen auch operativ Veränderungen an an ihrem Körper vor, um ihre äußere Erscheinung ihrem inneren Empfinden anzunähern. Dies macht aber nur ein kleinerer Anteil der Community. Für das Jahr 2020 beispielsweise gut 2.000 Menschen in Deutschland.

Trans und Cisgeschlechtlichkeit

Cisgeschlechtlichkeit ist das Gegenteil von Trans. Sie meint, dass eine Person sich mit dem Geschlecht identifiziert, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. Dies trifft auf die allermeisten Menschen zu. Ein Cis Mann ist ein Mann, der sich als Mann identifiziert und eine Cis Frau eine Frau, die sich als Frau identifiziert.

Bild einer Person, die in die Kamera lächelt

Zahlen

Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität geht davon aus, dass rund 0,6 % der in Deutschland lebenden Menschen trans* sind. Grundlage für diese Zahlen sind Studien aus den USA, die die Gesellschaft auf Deutschland heruntergerechnet hat.

Wichtige Begriffe

  • FTM und MTF:
    • FTM steht für „Female to Male“, und MTF steht für „Male to Female“. Das sind Bezeichnungen für Menschen, die ihre Geschlechtsidentität vom zugewiesenen Geschlecht bei der Geburt zu ihrem selbstidentifizierten Geschlecht geändert haben.
  • Non-Binary oder Genderqueer:
    • Manche Menschen identifizieren sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich. Sie sind vielleicht nicht-binär oder genderqueer und fühlen sich außerhalb der traditionellen Geschlechtskategorien zu Hause.
  • Transsexuell:
    • Das Wort kann als veraltet betrachtet werden und wird weitestgehend nicht mehr genutzt. Es ist irreführend, da es für wenig informierte Menschen so klingt als sei trans eine sexuelle Orientierung. Stattdessen geht es hierbei aber um die geschlechtliche Identität. Transsexualität war im ICD-Katalog bis ins Jahre 2018 als psychische Erkrankung vermerkt. Die Entpathologisierung war für Trans Menschen ein wichtiger Schritt zur gesellschaftlichen Akzeptanz.
  • Coming Out bei Trans*Personen:
    • Auch Trans* Menschen haben wie schwule oder bisexuelle Menschen ihr Coming out. Daher sind die Christopher Street Days auch ein wichtiges Event für Trans*Sichtbarkeit. In den letzten Jahren sind zudem die ersten Trans* Prides entstanden, bei denen es speziell um die Sichtbarkeit der Trans* Community geht. Coming-Out bedeutet für Trans* Menschen, sich gegenüber anderen als Trans* Person zu offenbaren. Genau so wie für Schwule und Lesben stellt das Coming-Out oft eine große Hürde dar.
Trans Flagge

Herausforderungen als Trans* Person

Trans* Personen haben nicht nur mit fehlender Anerkennung von außen zu kämpfen. Vor allem für die eigene Identität und die persönliche Entwicklung stellt die eigenen Transgeschlechtlichkeit eine große Herausforderung dar. Die fehlende Anerkennung von außen, Diskriminierung und Mobbing sind Probleme. Aber selbst ohne diese Diskriminierung von außen geht Trans*-Sein oft mit inneren Konflikten einher, da ein Widersprich zwischen der physischen Wirklichkeit und dem eigenen Empfinden besteht. Dies führt dazu, dass beispielsweise in den USA über 50 % der Trans* Teenager bereits einen Selbstmord Versuch hinter sich haben.

Unterschied zwischen trans und inter

Intergeschlechtliche Menschen haben von Geburt an Geschlechtsmerkmale, die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind. Im Gegensetz zu Trans+Menschen haben sie also nicht das Empfinden „im falschen Körper zu leben“, sondern sind rein biologisch von ihren Geschlechtsmerkmalen her nicht eindeutig männlich oder weiblich. Für inter*-Menschen gibt es seit 2018 die Möglichkeit in Deutschland ihren Geschlechtseintrag als divers eintragen zu lassen. Somit müssen sie sich nicht mehr zwischen männlich und weiblich entscheiden lassen.

Selbstbestimmungsgesetz

In Deutschland gilt immer noch das Transsexuellengesetz (kurz: TSG) aus dem Jahre 1981. Dieses knüpft Personenstandänderungen an umfassende medizinische und psychologische Begutachtungen, die von Betroffenen oft als entwürdigend empfunden werden. Das TSG soll in der jetzigen Legistlaturperiode (2021-2025) durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt werden, das das Leben von Trans* Menschen wesentlich erleichtern würde.

Anerkennung von Trans* Menschen weltweit

Die Lage ist weltweit für Trans* Personen sehr unterschiedlich. Der Eurpäische Gerichtshof schützt die Rechte von Trans* Menschen. Immer mehr Staaten schützen Trans* Menschen in den letzten Jahren. Die Rechte stehen oft aber auch unter dem Druck von Diskriminierung seitens der Religionsgemeinschaften. So wurde unter anderem in Pakistan die Möglichkeit seinen Geschlechtseintrag zu wählen durch ein Schariagericht aufgehoben. Es bleibt noch viel zu tun für die Entpathologisierung von Trans* Menschen!

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