Worauf kommt es beim Gay Dating an?
Du stehst auf Männer und datest gerade einen Mann? Vielleicht stehst du vor dem ersten Date und überlegst, worauf es ankommt, damit er sich wirklich zu dir hingezogen fühlt nach eurem Date? Oder du hattest ein Date, das nicht so ausging, wie du dir gewünscht hast und jetzt fragst du dich, woran es lag? In diesem Bericht erfährst du, worauf es beim Gay Dating ankommt, um einen anderen Mann verrückt nach dir zu machen und sein Interesse zu verstärken.
Wichtig beim Gay Dating: Wert geben
Ein ganz grundsätzliches Prinzip beim Dating ist das Geben von Wert. Was bedeutet das? Wert geben heißt den Fokus darauf zu legen, was du dem anderen in einer sozialen Interaktion geben kannst und nicht primär zu schauen, was dein eigener Nutzen sein könnte und wie du diesen maximieren kannst. Wert geben heißt also, dem anderen eine gute Zeit zu bereiten. Generell heißt Wert geben, darauf zu achten, das Glück der Menschen in deiner Umgebung zu maximieren.
Wert geben zeigt sich beim Gay Dating auf verschiedenste Weisen:
Die Bedürfnisse des anderen erkennen
Du erkennst die Bedürfnisse des anderen. Ihm ist kalt? Du hilfst ihm mit deiner Jacke. Da du weißt, dass er dich mag und gerne kuschelt, bietest du ihm an, dich an dir anzulehnen. Ihr seid abends unterwegs und er hat Hunger? Zielsicher steuerst du den nächsten Burgerladen an, da du weißt, dass er Burger liebt.
Dem anderen sagen, was du an ihm schätzt
Du sagst dem anderen, was du an ihm schätzt. Manche Männer haben Angst, zu viel Interesse zu zeigen oder beim Gay Dating bedürftig zu wirken. Deshalb denken sie, dass sie keine Komplimente aussprechen dürften, da er so sein Interesse an ihnen verlieren würde. Doch das ist das genau verkehrte Mindset. Wer zufrieden mit sich und seinem Leben ist, der braucht keine Angst haben, eine Person zu Beginn des Kennenlernens zu verlieren. Für ihn wird es genug andere spannende Datepartner geben. Bedürftigkeit kann nur einem inneren Mangeldenken entspringen. Bedürftig kann dein Verhalten also nur sein, wenn du dich auch bedürftig fühlst. Wenn du ein ehrliches Kompliment aus einer Position der inneren Fülle aussprichst und nicht, um deinem Datepartner zu gefallen, dann kann das das Band zwischen euch verstärken.
Der psychologische Vorteil daran ist, dass, wenn es ihm gut geht auf eurem Date, er diese positive Erfahrung auf dich überträgt. Wenn ihr Spaß zusammen habt, dann verbindet er diese positiven Emotionen automatisch mit dir. Genauso ist es, wenn ihr viel auf eurem Date erlebt. Achte also darauf, dass ihr möglichst verschiedene Orte auf eurem Date besucht und nicht nur an einem Platz verweilt. Je mehr Action ihr erlebt, desto spannender findet er dich auch.
Menschen haben in der Regel ein Bedürfnis, das, was sie bekommen, auch wieder zurückzugeben. Die Psychologie spricht hier von dem Gesetz der Reziprozität. Dies kommt dir zugute, wenn du ein Mensch bist, der viel Wert gibt.
Wert ziehen: Die Folgen
Wer häufig nicht Wert gibt, sondern Wert zieht, den meiden andere Menschen. Wenn sich andere häufiger nicht bei dir melden, dann frage dich, woran das liegen könnte. Warst du beim Date mehr auf dich fixiert und wolltest dein Ding durchziehen, oder hast du ihm wirklich zugehört und dich für ihn interessiert?
Mutig sein und Führung übernehmen
Wenn du ihn nicht nur als Freund kennenlernen willst, sondern auch sein Sex- und/oder Liebespartner werden willst, dann ist es wichtig, dass ihr euch bei eurem Kennenlernen schrittweise immer näher kommt. Der sichere Weg in die Freundschaftszone ist, wenn du dich bei euren Treffen zwar nett mit ihm unterhältst, aber nichts unternimmst, was du nicht auch mit einem guten Freund machen würdest. Du kannst dir den Verführungsprozess wie eine Treppe vorstellen. Während eures Dates, geht es darum, diese Treppe schrittweise nach oben zu gehen. Wenn du merkst, dass du etwas zu forsch warst, gibt es natürlich auch jederzeit die Möglichkeit, auf einer Stufe stehen zu bleiben, bis er sich wieder wohl fühlt.
Verführung beginnt mit dem ersten Ansprechen beziehungsweise Kennenlernen. Wenn du hier den ersten Schritt gehst, zeigt ihm das direkt, dass du eine Person bist, die weiß, was sie möchte und ihr Glück in die Hand nimmt.
Unterschätzt beim Gay Dating: Emotionale und soziale Intelligenz
Emotionale Intelligenz ist besonders dann wichtig, wenn es um schwierige Themen geht. Er erzählt dir von einer persönlichen Geschichte, die ihn bewegt hat? In solchen Momenten ist es wichtig zu verstehen, dass du hier nicht rumscherzen solltest oder direkt das Thema wechselst. Gib ihm das Gefühl, dass du ihn verstehst und höre ihm zu.
Humor und Kreativität
Du möchtest wissen, wie du auf eurem Date eine gute Stimmung herstellen und jede Menge Spaß mit ihm haben kannst? Das ist nämlich die beste Voraussetzung dafür, dass ihr später euch wiederseht.
Kreativität ist der Schlüssel zu spannenderen Gesprächen auf euren Dates. Viele Männer sind auf Dates sehr sachlich, sie unterhalten sich über sachliche Themen, zählen Daten und Fakten auf, weil sie sich in diesen Themen sicher fühlen. Versteh mich nicht falsch, wenn dein Datepartner deine Leidenschaft für Modelleisenbahnen oder Kryptowährungen teilt, unterhalte dich gerne intensiv darüber. Achte darauf, ob er sich wirklich dafür interessiert oder dir nur aus Höflichkeit zuhört. Auch wenn ihr eine solche Leidenschaft teilt, ist es nämlich hilfreich, wenn ihr zwischendurch auch immer mal wieder über persönliche Themen sprecht bzw. Emotionen in den Flirt bringt. Wie du es schaffst, auf deinen Dates eine emotionale Achterbahn zu kreieren, haben die Kolleg:innen der Flirt University hier beschrieben.
Humor ist der einfachste Weg eine Verbindung zu deinem Flirtpartner aufzubauen. Wenn ihr viel zusammen lacht, erhöht das die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er dich wiedersehen will enorm. Die einfachsten Wege mehr Humor in dein Date zu bringen sind:
Humor spielend leicht erzeugen
a) Übertreiben
Dein Datepartner fährt in seiner Freizeit gerne Fahrrad? Dann mach ihn doch spaßhaft zum „Tour de France-Fahrer“, sprich mit ihm darüber, wie es sich anfühlt, an der Spitze der Tour mitzufahren und oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Das coole an dem Rollenspiel: Du gibst ihm eine Rolle, die ihm schmeicheln wird, aber gleichzeitig ist natürlich klar, dass ihr gerade keinen Realtalk macht, sondern Blödsinn redet.
b) Untertreiben
Das kannst du gerne auch bei dir machen. Stell dir vor, du bist wirklich gut in einer Sache. Sagen wir zum Beispiel beim Schach. Viele Männer würden jetzt dem anderen erzählen, wie gut und erfolgreich sie Schach spielen. Sie würden damit angeben, weil sie stolz auf ihre Fähigkeiten wären und vom anderen Zuspruch dafür wollten. Erfolgreich beim Gay Dating sein, heißt oft, das Gegenteil von dem zu machen, was alle anderen machen. Was glaubst, du wie viel sympathischer es ist, wenn du aus deinen Schachskills keine große Sache machst, sondern stattdessen bescheiden bist oder vielleicht sogar stark untertreibst. Prahle also nicht mit deinen Erfolgen, sondern sage eher, dass du ein mäßiger Schachspieler bist. Du kannst auch davon erzählen, wie du manchmal grübelst, welcher Zug der richtige ist und wie du dich ärgerst, wenn ein Zug nicht passt. Immer, wenn wir von unseren Schwächen erzählen, sorgt das dafür, dass die andere Person sich gut mit uns verbinden kann.
c) Stereotype nutzen
Dein Flirtpartner ist Kindergärtner oder in einem sozialen Beruf? Viele Männer würden jetzt fragen, warum er mit Kindern arbeiten möchte oder in welchem Kindergarten er arbeitet. Solche Fragen sind nicht per se schlecht, wenn du wirklich Spannung in euren Flirt bringen willst, sind sie aber der falsche Weg. Viel prickelnder wird euer Flirt, wenn du mit Stereotypen arbeitest. Unterstelle ihm doch, dass er nur Kindergärtner ist, weil er so ein begabter Lügner ist, dass Kinder ihm sogar glauben würden, dass das fliegende Spaghetti-Monster existiert.
Die richtige Kommuniktion
Um verbal gut und attraktiv zu kommunizieren, gibt es einige einfache Grundsätze:
- finde eine gute Abwechslung zwischen Fragen und Aussagen. Fragen können ein Thema gut vertiefen und zeigen dein Interesse am anderen. Wer aber zu viel fragt, der kommt schnell in die Rolle des Zuhörers oder Psychologen. Achte also auch darauf, immer wieder mal in Aussagen zu sprechen. Durch Aussagen über ihn oder die Situation bringst du mehr Dynamik ins Gespräch. Am leichtesten kannst du ein Statement aufstellen, indem du eine Vermutung über ihn äußerst über etwas, das dir an ihm aufgefallen ist. Am coolsten ist, wenn du das in Form einer Aussage über seine Persönlichkeit machst. Er erzählt dir von seinem Bergsteigerurlaub in den Anden? Dann sage ihm, dass er sehr abenteuerlustig auf dich wirkt.
- setze die richtigen Themen: Sprecht über eure Leidenschaften, also Themen, die mit Emotionen verbunden sind. Wenn du merkst, dass euer Gespräch zu negativ wird, weil ihr euch über das falsche Thema unterhaltet, dann habe den Mut, das Thema zu wechseln.
- nutze eine besondere Sprache und hebe dich so von der Masse ab. Ersetze „mache“ und „tun“ durch stärkere Wörter. Gib ihm auch mal die aktive Rolle in deiner Sprache: “Er hat dich angezogen, deshalb konntest du nicht anders, als ihn zu treffen.” So unterstellst du ihm, dass er Interesse an dir hat. Sprachliche Gewandtheit wird zudem als sehr attraktiv eingeschätzt (z. B. Locke & Bogin, 2006).
Nonverbal attraktiv kommunizieren
Ein Großteil der menschlichen Kommunikation findet nonverbal statt. Wer gut darin ist, nonverbale Interessenszeichen zu erkennen, der flirtet auch besser. Die Körpersprache sagt oft die Wahrheit. Wenn verbale und nonverbale Signale inkongruent sind, stimmt im Zweifel oft das nonverbale Zeichen (Caso, 2006). Es macht daher Sinn, einen Fokus im Flirt auf die Körpersprache zu legen.
Grundsätzlich gibt es eine entscheidende Dimensionen, nach der man die gesamte Körpersprache einteilen kann (Argyle, 2013). Es geht dabei ums Wohlbefinden. Wenn du dich in einem Flirt wohlfühlst, verhältst du dich ganz anders, als wenn du dich unwohl in der Situation fühlst. Während der eine Zustand mit Freude und Entspannung einhergeht, bist du im anderen Fall angespannt und nervös. Diese inneren Zustände zeigen sich auf allen verschiedenen Ebenen der Körpersprache, also im Blickverhalten, Mimik, Gestik, anderen Körperbewegungen, der Körperhaltung, Berührungen, Raumverhalten, Distanz, Körperinszenierung (Kleidung, Schmuck…), der Stimme und ihrer Parameter (außer dem Inhalt). Wenn es dir gut geht und du Lust hast, mit deinem Gegenüber zu flirten…
- hältst du länger Augenkontakt,
- sind deine Pupillen erweitert (Lick et al., 2016),
- hast du eine offenere Körpersprache und musst dich nicht an dir selbst festhalten oder dich selbst permanent berühren,
- machst du dich nicht klein durch deine Körpersprache,
- und wendest dich ihm mit deinem ganzen Körper zu.
Dominante Körpersprache beim Gay Dating
Desinteressierte, ablehnende Körpersprache signalisiert ihm, dass du kein Interesse hast oder unsicher bist. Zudem kommunizierst du mit deiner Körpersprache, wie dein Verhältnis zu der anderen Person ist. Du kannst entweder dominant oder unterwürfig kommunizieren. Dominante Körpersprache zeigt sich beispielsweise…
- in langem Blickkontakt, den du erst spät abbrichst,
- einer breiten, selbstbewussten Gestik (breiter Stand, Schulter und Armhaltung),
- in deinem Gesichtsausdruck (Stolz),
- in häufigen Berührungen des anderen,
- und indem du mehr Raum einnimmst (Arm um Stuhl gelehnt, du sitzt an Positionen, die mit Macht assoziiert sind).
Was willst du mit deiner Körpersprache in ihm auslösen?
Du möchtest sein Verlangen, dich besser kennenzulernen, verstärken. Dafür solltest du Aufmerksamkeit und Neugier auf dich lenken. Gleichzeitig finden es viele Männer attraktiv, wenn du ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Entspanntheit gibst und wie der „Fels in der Brandung“ wirkst. Je nach Typ Mann, kannst du so starkes sexuelles und romantisches Verlangen an dir in ihm auslösen. Aber auch das Gegenteil kann für viele Männer sehr attraktiv sein. Viele Männer mögen es umgekehrt, wenn sie dich beschützen können, und finden eine eher etwas zurückhaltende Körpersprache daher gar nicht schlimm. Finde daher erst einmal heraus, worauf dein Flirtpartner steht und sei dir auch selbst klar, was du möchtest. Bei deinem Flirtpartner gelingt dir das am einfachsten, indem du beobachtest, wie er auf unterschiedliches Verhalten von dir reagiert.
Mit der richtigen Mimik beim Gay Dating überzeugen
Denke jedoch nicht nur an deine Körpersprache, sondern auch an deine Mimik. Durch unsere Mimik unterstreichen wir das, was wir sagen. Wir nicken unbewusst, wenn unser Gegenüber spricht, und animieren ihn damit dazu weiterzusprechen. Wir blicken überrascht, wenn die Geschichte, die er erzählt, eine unvorhergesehene Pointe enthält und lächeln, wenn er über seine Kindheit spricht. Unsere Mimik gibt wesentlich mehr Preis über das, was wir wirklich denken, als das, was wir sagen.
Nur genau hierbei gibt es ein Problem: Viele Männer haben exakt eine einzige Mimik. Sie blicken immer auf dieselbe, starre Weise ihr Gegenüber an. Egal, ob sie sich amüsieren, sie traurig oder ernst sind oder Spaß an dem Gespräch haben. Der Blick verändert sich nicht, die Mundwinkel verziehen sich kein Stück. Lach doch mal, wenn du etwas komisch findest! Lächle dein Gegenüber doch mal an, wenn du ihn attraktiv findest! Ziehe deine Mundwinkel nach oben, um ihn zum Weiterreden zu animieren. Und blicke ihm dabei in die Augen. Tiefer Blickkontakt ist schließlich die Grundlage jeden gelungenen Flirts.
Die optimale Gestik
Neben unserer normalen Körpersprache und unserer Mimik spielt auch die Gestik eine entscheidende Rolle in der unbewussten Kommunikation. Viele Männer neigen bei Aufregung dazu, schnelle und hektische Bewegungen zu machen. Sie sprechen und wirbeln währenddessen wie wild mit ihren Händen vor ihrem Gesicht hin- und her, sodass sie beinahe jedes Mal ihr Weinglas umwerfen. Wie wäre es, wenn du dir angewöhnst, deine Hände viel und häufig einzusetzen, aber hierbei langsame, weiche und runde Bewegungen zu machen? Dies sorgt für eine entspannte Atmosphäre und wirkt beruhigend.
Übrigens: Handbewegungen, die von unten nach oben ausgeführt werden, bauen das Gegenüber auf und motivieren dazu, mit dem Gespräch fortzufahren. Handbewegungen, die hingegen von oben nach unten ausgeführt werden, wirken demotivierend und drücken die Stimmung.